Es gibt einiges an Kameratests überall in Fachzeitschriften, Internetseiten. Wir sollten nur den Sieger nehmen und uns mit ruhigem Gewissen in die nächste Produktion stürzen, weil wir wissen, daß wir den besten haben. Es ist Klar, niemand macht es sich so einfach. Es ist recht unterhaltsam, wie Hersteller sich gegenseitig um die Gunst der Kundschaft bekämpfen.
Wir können Kameras auf einen korrekt ausgeleuchteten Testafel schwenken. So werden wir die technische Qualität des Datenstromes messen und beurteilen und sehen, was die Kamera liefert. Auf der Grundlage des Preis-Leistungs-Verhältnises wäre die Blackmagic Pocket Cinema Kamera die beste Kamera der Welt. Trotzdem ist es unmöglich einen dynamischen Spielfilm mit dieser Kamera aus der Hand zu drehen. Sie hat einen deutlich sichtbaren “Rolling Shutter”. Es wäre genau so unsinnig, wie der Versuch, ein Extremsport-Video mit einer Alexa für das Internet zu drehen. Weil die 75.000 EUR Kamera im Verleih täglich 1.200 EUR kostet, würde man nur selten die Produzenten überreden können, ein Extremsport-Spot für das Internet mit einer Alexa aufzunehmen. Aus diesem Grund sind Kameravergleiche dieser Art kaum interessant. Ehrlich gesagt, gibt es einige preiswerte Kameras, die erstaunlich gut mit manchen Produkten der Edelkameraschmieden konkurrieren können. Es ist witzig so lange wie wir das Ergebnis eines sechs Megabit H.264 auf Vimeo anschauen. Keiner kann ernsthaft hochwertige, professionelle Arbeitsgeräte mit Kameras aus den Medienmärkten für einige hundert Euro vergleichen.
Eine Kamera ist nur so gut, wie der Kameramann hinter der Kamera. Damit sei betont, dass der Beruf des Kameramannes vergleichbar ist mit dem Beruf eines Mediziners oder eines Anwaltes. Dazu gehört ein Studium und langjährige Erfahrung.